Schauspiel von Reginald Rose
und Horst Budjuhn
Inszenierung: Karl-Heinz Ahlers
Bühne und Kostüme: Gisa Kuhn
Mit Simone Mende (Nr. 1), Joëlle Rose Benhamou (Nr. 2), Thomas Klees (Nr. 3), Rüdiger Hellmann (Nr. 4), Moritz Nikolaus Koch (Nr. 5), Heidrun Reinhardt (Nr. 6), Jens Koch (Nr. 7), Gotthard Hauschild (Nr. 8), Dieter Wahlbuhl (Nr. 9), Andreas Torwesten (Nr. 10), Dennis Habermehl (Nr. 11), Christoph Götz (Nr. 12)
Fotografie: Andreas Hartmann
Premiere: Samstag, 10. September 2011
im Großen Haus Hildesheim
Inhalt:
Ein 18-Jähriger wird des kaltblütigen Mordes an seinem Vater beschuldigt. Am Ende des Mordprozesses ziehen sich die zwölf Geschworenen zur Beratung zurück. Sie müssen einstimmig über Leben oder Tod des jungen Mannes entscheiden. Obwohl die Beweislast erdrückend ist, votiert der Geschworene Nr. 8 in der ersten Abstimmung für ‚nicht schuldig‘. Er weiß zwar nicht, ob der Angeklagte unschuldig ist, kann aber auch keine eindeutige Schuld erkennen. Die anderen Geschworenen wollen die Beratung möglichst zügig hinter sich bringen und sind deshalb an einem schnellen Schuldspruch interessiert. Gegen ihren Protest beginnt Nr. 8 mit der Rekonstruktion des angeblichen Tathergangs.
Hintergrund:
Die zwölf Geschworenen aus dem Jahr 1958 ist die Bühnenadaption des gleichnamigen Filmklassikers von 1957. Der Spielfilm mit Henry Fonda in der Hauptrolle erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Preise. Ein spannender Krimi um Vorurteile und die komplizierte Suche nach Wahrheit – sowie das Ringen um Verantwortung.
Presse:
„Ähnlichkeiten sind rein zufällig. Das Schauspiel ‚Die zwölf Geschworenen’ von Reginald Rose und Horst Budjuhn hatte im Stadttheater Premiere. […] es gelingt dem Regisseur Karl-Heinz Ahlers […] die Spannung während des zweistündigen Abends aufrechtzuerhalten. […] Die Debatte, die Suche nach der Wahrheit beginnt. Im Geschworenenzimmer, das Gisa Kuhn in angemessener Unwirtlichkeit auf die Bühne gestellt hat. Kuhn unterstreicht darüber hinaus durch die Kostüme den Charakter eines jeden der Geschworenen. […] Es gelingt Ahlers und dem Ensemble, in die Seele einer jeden Person auf der Bühne blicken zu lassen. Dort agieren – und deswegen ist die Premiere dieser Produktion des Theaters für Niedersachsen zur Eröffnung der Spielzeit im Stadttheater gelungen – nicht Typen. Sondern Menschen. […] Und es ist Ahlers und dem Ensemble so gelungen, das Publikum für die Menschen des Schauspiels zu interessieren.
"Hildesheimer Allgemeine Zeitung" , 12.09.2011 -
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„Redeschlacht am langen Tisch.
Das Theater für Niedersachsen beginnt in Hildesheim die neue Spielzeit mit ‚Die zwölf Geschworenen’. […] Regisseur Karl-Heinz Ahlers verzichtet auf alle grellen Bühneneffekte und lässt seine Darsteller zwischen Ventilator, Eisschrank, Waschbecken, und dem langen Tisch so unbekümmert naturalistisch agieren, wie man es auf deutschen Bühnen heute nur noch selten zu sehen bekommt. Pferdeschwanz und Hochfrisur, Fliege und Zweireiher wirken vielleicht ein bisschen altbacken, aber langweilig wird diese Inszenierung nicht. Ahlers bietet fein ausgearbeitetes Sprechtheater. Jeder seiner namenlosen Figuren gewinnt ein unverwechselbares Profil. Schon bald fügen sich die unterschiedlichen Typen zu einem bunten Panoptikum der amerikanischen Gesellschaft […] Diese Inszenierung ist keine simple Hymne auf Zivilcourage und Gerechtigkeit, sie zeigt vor allem eindrucksvoll, wie sich das Beziehungsgefüge von Menschen in Drucksituationen entwickelt und Fassaden einstürzen. […] Dem Premierenpublikum hat’s gefallen. Es feierte das Schauspieltheater mit langem und stürmischem Applaus."
"Hannoversche Allgemeine Zeitung", 13.09.2011