RITTER TRENK

Theater für Niedersachsen (TfN) Hildesheim
DER KLEINE RITTER TRENK
Märchen von Kirsten Boie
für Kinder ab 5 Jahren 

Inhalt:
„Das ist ungerecht, ungerecht, ungerecht!", ruft Trenk verzweifelt. Sein Vater soll die jährlichen Abgaben an Ritter Wertolt zahlen, aber die Bauernfamilie Tausendschlag ist sehr arm und hat nichts, was sie Wertolt geben könnte. Zur Strafe wirft Wertolt Trenks Vater in den Kerker. Und schon Trenks kleine Schwester Mia Mina weiß, dass man das niemals nicht ändern kann: „Leibeigen geboren, leibeigen gestorben, leibeigen ein Leben lang", so heißt es . Und da kann man nichts machen. Gar nichts? Wenn Trenk nur Ritter werden könnte, dann könnte er Wertolt besiegen ...
Trenk zieht los, begleitet von seinem Ferkelchen, um Ritter zu werden und seine Familie zu befreien. Er begegnet dem Gaukler Momme, mit dem er Freundschaft schließt, und dem kleinen Jungen Zink, der ein Angsthase ist. Zink soll zum Ritter ausgebildet werden, hat aber viel zu viel Angst davor zu kämpfen. Da hat Zinks Vater, der Ritter Dietz, eine großartige Idee: Wie wäre es, wenn er Trenk als seinen Sohn ausgeben würde? Zink könnte dann wieder nach Hause, während der mutige Bauernjunge unerkannt auf Burg Hohenlob zum Ritter ausgebildet würde. Gesagt, getan. Trenk wird Knappe und kann Ritter Hans von Hohenlob schnell von seinem Mut überzeugen. Nur Hans' Tochter Thekla kommt Trenk auf die Schliche. Aber sie macht Trenk einen Vorschlag: Sie verrät ihn nicht, wenn er ihr dafür alles beibringt, was er in seiner Ritterausbildung lernt. So kann Thekla heimlich Ritterin werden, auch wenn ihr Vater das zutiefst mißbilligt.
Die Gelegenheit den bösen Ritter Wertolt zu besiegen ergibt sich, als Wertolt auf einem Ritterturnier Hans von Hohenlob zum Kampf herausfordert. Wie gut, dass gerade der gewitzte Momme zu Besuch ist und helfen kann. Aber damit nicht genug: Trenk, Thekla und Ferkelchen bekommen auch noch den Auftrag, den großen Drachen zu besiegen. Mit einigen Überraschungen geht das Märchen schließlich gut aus, und am Ende soll gelten: Leibeigen geboren, als Ritter gestorben, tapfer ein Leben lang!
 
Regie: Karl-Heinz Ahlers

Darsteller: Simone Mende/Stefanie Lanius (Erzählerin, Büttel, Wache, König), Marek Egert/Lukas Leibe (Trenk Tausendschlag), Joëlle Rose Benhamou/Karla Hennersdorf (Mia Mina, Zink, Thekla), Martin Molitor/Fabian Joel Walter (Ritter Wertolt der Wüterich, Ritter Dietz vom Durgelstein, Köhler), Dieter Wahlbuhl/Martin Winkelmann (Haug Tausendschlag, Stadtwache, Ritter Hans von Hohenlob), Philip Pelzer/Christian Hellrigl (Martha Tausendschlag, Momme Mumm, Angreifer, Wache)

Musik: Frank Wacks
Bühne: Steffen Lebjedzinski und Anne-Katrin Gendolla
Kostüm: Eva-Maria Huke
Fotografie: Andreas Hartmann

Premiere: 16.04.2015 - TfN – Hildesheim


Presse
„In einem bunten Mix aus Kaspertheater, Slapstick und Geschichtsunterricht serviert Karl-Heinz Ahlers mit Schwung und Charme, urkomischen Darstellern und tollen Kostümen eine Abenteuergeschichte für Kleine (frühstens ab 5 Jahren) und Große. Laut und schnell, nichts für sensible Gemüter. Untermalt von Frank Wacks’ Musik, die stil- und gefühlvoll Räume und Atmosphäre baut. Anderthalb Stunden Power und Poesie. […] Steffen Lebjedzinski und Anne-Katrin Gendolla haben ein reduziertes, aber ästhetisch ansprechendes Bühnenbild aufgestellt […] Meist sorgen die Schauspieler selber für die Verwandlung. Denn Karl-Heinz Ahlers lässt sie wie eine Commedia dell’Arte-Truppe ein Spiel auf dem Theater aufführen. Der Regisseur sorgt für Tempo und witzige Ideen [… ] Nie kindertümelnd, sondern immer auf rasante Unterhaltung bedacht. […] Seinen Darstellern lässt der Regisseur komödiantischen Freilauf. Und den nutzen die mit viel Spaß und überhöhen jedes Klischee aufs Feinste. Simone Mende mutiert sprachlich, mimisch und körperlich urkomisch vom Erzähler zum trotteligen Wächter oder weisen König. Joëlle Rose Benhamou ist ebenso kleines, O-beiniges Mädchen, gellend greinender Weichling wie freche Göre. Zum Schreien bedient Martin Molitor die netten, harten und nackten Seiten eines mittelalterlichen Ritters. Die Stadtwache von Dieter Wahlbuhl ist urig. Philip Pelzer gefällt als beweglicher Gaukler. Und Marek Egert spielt einen Trenk, der mit großen Augen, viel Herz und Naivität die Geschenke seiner Welt annimmt und umsetzt. Zum Knuddeln. Diese Inszenierung macht nicht nur Spaß und Mut, sie regt auch zum Nachspielen an. Im Programm-Faltblatt lockt ein Helmvisier zum Ausschneiden.“
Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 21. November 2014
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